Das macht Schule:
Damit man das Rad nicht neu erfinden muss
Förderbereich:
Digitalisierung in der Berufswelt
Projektpartner:
Das macht Schule e.V.
Projektbeschreibung
Smartphones sind Hochleistungscomputer für die Hosentasche, sie verbinden uns mit der ganzen Welt. Für viele Schüler bedeutet der Schulweg gleichzeitig den Weg von der digitalen Welt zu Hause in die „digitale Steinzeit“ an der Schule. Digitalisierung in Schule wird sowohl unter der Prämisse schlechter technischer Ausstattung diskutiert, als auch fehlender Kompetenzen der Lehrkräfte. So werden Schulen und Lehrkräfte dem Digitalisierungsprozess immer hinterher hinken. Das muss nicht sein! Schule sollte sich auch hier auf ihre Kernkompetenz konzentrieren: Die Pädagogik.
Eine pädagogische Haltung gegenüber dem Digitalisierungsprozess entwickeln
Aufgabe von Schule ist es, eine pädagogische Haltung gegenüber dem Prozess der Digitalisierung zu entwickeln, den Prozess der Digitalisierung und die damit verbundenen Veränderungen kritisch zu begleiten und Nutzungspotential und -risiken für den Einzelnen und die Gesellschaft aufzuzeigen. Aus dieser Haltung heraus gilt es, didaktische und pädagogische Konzepte zu entwickeln, wie Medien Teil des Unterrichts werden können. Der DigitalPakt bietet die Gelegenheit, diesen Weg zu beschreiten, denn die Schulen sind aufgefordert, ein entsprechendes Konzept zum Einsatz digitaler Medien zu entwickeln.
Die Kenntnis der technischen Risiken der Computernutzung und das Erlernen geeigneter Vermeidungsstrategien sind ein wichtiger Aspekt des kompetenten Umgangs mit digitalen Medien. Allerdings findet das, sowie die Auseinandersetzung mit dem pädagogisch-didaktischen Potenzial aufgrund fehlender Ressourcen in den meisten Kollegien
kaum statt.
Das Bildungsdreieck Lehrer, Schüler, Eltern ist offen für das Thema
„Digitale Medien schaffen Räume, um sich zu mischen, sich gegenseitig zu beeinflussen, neue Herangehensweisen zu erfinden und steigern das kreative Niveau“ heißt es im digitalen Leitfaden der evangelischen Schule Berlin Zentrum (ESBZ). Das ist aber nur möglich, wenn dafür die infrastrukturellen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das braucht Geld, was der DigitalPakt nur dann zur Verfügung stellt, wenn die jeweilige Schule in der Lage ist, ein entsprechendes Medienkonzept vorzulegen. Dabei ist die Orientierung an Konzepten anderer mehr als hilfreich, um seine eigene Linie zu finden. Das Bildungsdreieck Lehrer, Schüler, Eltern ist offen für das Thema.
80 % der Lehrkräfte
sehen in der Digitalisierung
große Chancen für erfolgreiches und verbessertes Lernen…
80 Prozent der Lehrkräfte sehen in der Digitalisierung große Chancen für erfolgreiches Lernen und bestätigen, dass Schüler bei Lernvideos, Internetrecherchen oder modernen Präsentationsprogrammen aktiver und aufmerksamer seien und wünschen sich einen vielseitigeren Einsatz digitaler Medien. 98 Prozent der Schüler erwarten, dass ihnen die Schule die Computerkenntnisse vermittelt, die sie später brauchen. 90 Prozent der Eltern sehen das genauso. – Und Firmen erwarten digitale Souveränität von Schulabgängern. Allerdings ist für 61 Prozent der Schüler die Nutzung elektronischer Medien im Unterricht immer noch die Ausnahme (diverse Studien von Bitkom, VBE, Learntech und Bertelsmann Stiftung). Insbesondere für sozial Benachteiligte bedeutet das schlechte Chancen beim Berufseinstieg.
Für den Digitalisierungsprozess braucht Schule dringend Unterstützung. Der „DigitalPakt Schule“ ist ein guter Treiber. Allerdings darf die Motivation, die aus der Möglichkeit erwächst, an den 5 Mrd. Euro aus dem DigitalPakt teilhaben zu können, jetzt nicht verpuffen.
Wir wollen möglichst viele Schulen inspirieren
Die Absicht ist, dass sich viele Schulen inspiriert fühlen und sich konkrete Gedanken machen, wie sie die digitalen Möglichkeiten in ihrem Schulalltag nutzen können. Und wir wollen in dem nachgeschalteten Enabling-Prozess möglichst viele Schulen dazu bringen, ein gutes technisch-pädagogisches Medienkonzept für ihre Schule zu entwickeln – das die digitalen Kompetenzen fördert und für Datenschutz und IT-Sicherheit sensibilisiert.
Ziel: niedrigschwellig gute Medienkonzepte ermöglichen
Mit Förderung der DATEV Stiftung Zukunft unterstützt Das macht Schule Schulen pragmatisch und wirkungsvoll bei der Umsetzung des DigitalPakts. Wir wollen erstens erreichen, dass die Mittel aus dem DigitalPakt für Schulen zum Einsatz kommen können und dort Nutzen stiften. Dazu müssen diese Mittel abgerufen werden (können, was ein entsprechendes Konzept verlangt). Wir möchten zweitens, dass diese Mittel nicht nur von den Schulen abgerufen werden, die ohnehin zu den besser ausgestatteten gehören, über entsprechende Netzwerke und Kompetenzen verfügen und dass die, die das nicht haben, auf der Strecke bleiben. Wir möchten drittens, dass die Schule nur die tatsächlich unbedingt notwendige Zeit für das Erarbeiten dieses Konzeptes benötigt und somit nicht unnötig Zeit dem regulären Schulbetrieb entzogen wird. Dabei wollen wir durch die Zurverfügungstellung von Best-Practice und Hilfestellung dafür sorgen, dass diese Konzepte substantiell gut und nachhaltig an der Schule umsetzbar sind. Dadurch setzen wir gleichzeitig einen Impuls in der Schule, dass man nicht alles selbst erfinden muss und legen einen Samen für kooperatives Arbeiten. Wir schaffen einfache (digitale) Zugänge zu dem notwendigen Wissen, um Mittel aus dem DigitalPakt zu bekommen und vernetzen interessierte Partner untereinander – ein Austausch, der bisher an Schulen nicht unbedingt so üblich ist.
Der digitalen Schere entgegen wirken und für mehr Chancengerechtigkeit sorgen
Die damit einhergehende Digitalisierung sorgt langfristig und nachhaltig für Entlastung bei Lehrkräften und Schulleitungen. Das Anpassen von Best-Practice auf die individuellen Bedürfnisse der Schule ist gleichermaßen Einarbeitung und Weiterbildung (Training on the Job). Schülerinnen und Schüler bekommen abwechslungsreichere Arbeitsmöglichkeiten und die Chance zu lernen, sich verantwortungsvoll und co-kreativ im digitalen Raum zu bewegen und mit Medien und Daten umzugehen ohne sich selbst oder anderen zu schaden.
Ebenso ergeben sich hierdurch Möglichkeiten, den Umgang mit politischen und anderen Informationen aus dem Internet zu üben. Eltern erleben eine zukunftsgerechtere Bildung ihrer Kinder und Unternehmen profitieren von mehr Medien- und IT-Kompetenz beim Nachwuchs. Besonders überlastete Lehrer in Brennpunktschulen können von dem Angebot profitieren, sowie Schüler und Schülerinnen, in deren Elternhaus eine gute digitale Ausstattung keine Selbstverständlichkeit ist und Schulen, die nicht so einfach in der Lage sind sich ggf. durch bezahlte externe Hilfe bei einem Medienkonzept helfen zu lassen. Das wirkt der digitalen Schere entgegen und sorgt für Chancengerechtigkeit.
Mit gebrauchter IT digitale Kompetenzen an Schulen fördern: pragmatische Soforthilfe
Mit Corona ist das Ausmaß des Digitalisierungsproblems an deutschen Schulen erst richtig sichtbar geworden. Jeder dritte Achtklässler kann kaum mit Computern umgehen und hat Schwächen, Informationen zu verarbeiten. Nur 14 Prozent der Abiturienten können im Netz systematisch nach Informationen suchen und deren Glaubwürdigkeit bewerten.
Ein Grund dafür: An vielen Schulen fehlt Hardware und damit die Möglichkeit, den Umgang damit einzuüben. Staatliche Programme wirken nur langsam (von 5 Mrd. Euro DigitalPakt-Mitteln wurden seit 2018 erst einige Mio. Euro vergeben) und können bei weitem nicht den gesamten Bedarf decken. Das zivilgesellschaftliche Engagement pc-spende.de füllt unkompliziert und schnell Lücken – mit einem einmaligen Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Die Aktion „PC-Spende“ ermöglicht pragmatische Soforthilfe. Dabei nutzt Das macht Schule, dass Firmen bei Neuanschaffungen in der Regel noch gut brauchbare Hardware ausmustern. Über eine intelligente Drehscheibe wird die an Schulen vermittelt. Einfach und sofort verfügbar, kostenlos und deutschlandweit.
Durch „PC-Spende“ bekommt diese Hardware ein zweites Leben mit hohem gesellschaftlichem Nutzen, auch als ein Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Schülerinnen und Schülern ermöglicht das digitale Teilhabe und praktische Erfahrungen im Umgang mit digitalen Medien als Brücke zu den damit verbunden Themen wie Datensicherheit und Medienkompetenz. Auch Lehrkräfte können so im Schulalltag entsprechende Praxiserfahrung sammeln – als Voraussetzung, um diese pädagogisch aufbereitet vermitteln zu können.
Das Verfahren ist einfach: Die Unternehmen spenden über www.pc-spende.de. Die Schulen suchen sich dann unter www.das-macht-schule.net/gratis-it/auswahl das aus, was sie aktuell benötigen und holen dies selbst beim Unternehmen ab.
2019 hat die gemeinnützige Initiative Das macht Schule von Unternehmen fast dreimal so viele Geräte gespendet bekommen, wie 2018 (im Gegenwert von 1,3 Mio. Euro). Aus den bestehenden institutionellen Förderungen konnte der Aufwand dafür nicht mehr finanziert werden. Der Aktion drohte, dass sie zum 4. Quartal eingestellt werden müsste, was für viele Schulen das katastrophal gewesen wäre. Die Fördermittel der DATEV Stiftung Zukunft ermöglichen den Betrieb bzw. das Angebot aufrechtzuerhalten, auszubauen, weiter zu automatisieren und die nachhaltige Eigenfinanzierung zu sichern.